Montag, 19. März 2007

Tim Friedl OP

Anbei der Bericht von Susann, Tims Mutter:

Ihr Lieben,

danke für Eure Gebete. Die Gespräche gestern mit dem leitenden Chirugen und dem leitenden Kardiologen im Herzzentrum Berlin sind gut abgelaufen.
Der Gegensatz zu der Anspannung der letzten Monate ist enorm. Zum ersten Mal hat uns jemand gute Hoffnung gemacht und die Entscheidung für die OP übernächste Woche ist nun gefallen.
Zum einen wird auf konventionelle Weise operiert, keine Experimente. Dann wird eine künstliche Klappe eingesetzt, die viel länger hält, als eine biologische. Die dafür notwendigen Medikamente im Anschluss sind kein zusätzliches Problem, Tim hat ja bereits eine weitere künstliche Klappe und muss sie sowieso nehmen.
Den Lungendruck wollen die Ärzte bei diesem gleichen Krankenhausaufenthalt mit behandeln und hoffen eine Strategie zu entwickeln, die in den nächsten Jahren weiterverfolgt werden kann. Zu der Frage der Herz-Lungen-Transplantation, die wie ein Damoklesschwert über uns schwebte, hat Prof. Hetzer nur mit dem Kopf geschüttelt. Er rechnet damit, Tim durch diese OP mehr Lebensqualität zu verschaffen und eine langfristige, mehrjährige Perspektive.
Die "Ausschälung" der Herzinnenwand der einen Klappe wurde auch nochmals zurückgestellt. Anscheinend ist dies inzwischen für Säuglinge, die mit diesem Krankheitsbild geboren werden, üblich. Vor 17 Jahren, als Tim geboren wurde, gab es das so noch nicht in Deutschland. Für Jugendliche gibt es aber keine Erfahrung, weil es eben keine Herzen gibt, die mit diesem Krankheitsbild so lange geschlagen haben. Der Prof. meinte, er würde nicht versuchen etwas zu machen, bei dem nicht sicher ist, ob es etwas verbessert, aber auf der anderen Seite das Risiko so groß ist, etwas zu verschlimmern. Eine Einstellung, die wir sehr begrüßen.
Insgesamt verspüren wir eine große Erleichterung. Die nächsten Wochen werden sicherlich nicht leicht, aber wenigstens gibt es jetzt eine Aussicht, die über die nächsten drei Jahre hinausgeht.
Bitte betet weiter.
Dank:
- Obwohl Berlin vor 1 1/2 Jahren diese OP verweigert hat, und nur München dazu bereit war, werden die Berliner jetzt, da München sich verkompliziert hat, mit Zuversicht operieren.
- Tim ist gefasst, auch wenn er durch seine Erfahrung schon weiss, was an Schmerzen auf ihn zukommt
- Tims Klasse wird im OP-Zeitraum 4 Wochen in Amerika verbringen, so dass er nicht allzuviel Schule verpassen wird und vielleicht die 11. Klasse nicht wiederholen muss
Bitten:
- In 9 Tagen (am 25.März) wird Tim im Krankenhaus aufgenommen. Bis dahin sollte er sich nicht erkälten oder sonstwie krank werden
- Am 27. März ist die OP geplant. Bitte betet für die Ärzte, den OP-Ablauf, ...
- Nach der letzten OP hat Tim sich viel schwerer erholt als nach der ersten. Es kam zu langandauerndem Herzrasen, das nur schwer in den Griff zu bekommen war. Vermutlich gibt es 1000 andere Komplikationen, die wir noch gar nicht kennen - und auch gar nicht kennenlernen wollen

Es tut gut, sich so getragen zu fühlen. Danke für Eure Gebete. Wir halten uns an Gott fest.

Susann

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Danke für die ausführliche Erklärung über Tims momentane Situation. Viel Kraft für die kommende Zeit wünscht Euch Marion, die an Euch denkt und natürlich auch betet.

Anonym hat gesagt…

Ich bete,
Do, Fr und Sa 22 h

Rebecca B.